Hormone aus dem Gleichgewicht

Hormon ist ein Begriff, der aus dem Griechischen kommt. Er bedeutet „antreiben“, „erregen“. Und genau das tun Hormone in unserem Körper. Als chemische Botenstoffe steuern sie zahlreiche Vorgänge wie den Blutzuckerspiegel, Blutdruck, Schwangerschaft oder Fruchtbarkeit. Die Wechseljahre sind gekennzeichnet von Schwankungen im Hormonspiegel sowie dessen generellem Absinken. Welche Hormone sind es vor allem, die in den Wechseljahren aus dem Gleichgewicht geraten und dadurch Beschwerden verursachen?

Es sind Östrogene und Progesteron, die weiblichen Geschlechtshormone, die vor allem in den Eierstöcken gebildet werden.

Östrogen

Dieses Hormon ist für unsere Weiblichkeit verantwortlich. Es lässt in den fruchtbaren Jahren den Menstruationszyklus problemlos ablaufen, sorgt für Brüste, Hüften, weiche Haut, Schamhaare, Skelettreifung und beeinflusst auch unsere weibliche Stimmlage. Östrogen ist eigentlich eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Hormonen, wobei die drei wichtigsten, natürlich im weiblichen Körper vorkommenden Hormone Östradiol, Östron und Östriol sind. In den Wechseljahren produzieren die weiblichen Eierstöcke immer weniger bis gar kein Östrogren. Symptome eines Östrogenmangels sind u.a.

  • Hitzewallungen
  • nächtliche Schweißausbrüche und Schlafstörungen
  • Scheidentrockenheit
  • Reizbarkeit und Depressionen
  • Konzentrationsschwäche
  • Inkontinenz
  • Antriebslosigkeit
  • Gelenksschmerzen

Das Nachlassen der Östrogenproduktion bewirkt auch, dass unsere Haut dünner und trockener wird und sich die Haarqualität und -quantität ändert.

Progesteron

Dieses Hormon, auch Gelbkörperhormon genannt, hat eine positive Wirkung auf den Knochenbau, die Gesundheit unserer Brust und des Nervensystems, beugt Angstzuständen vor uns sorgt für einen guten Schlaf. Der Progesteronspiegel im Blut ist ein wichtiger Indikator für die Fruchtbarkeit einer Frau. Sein Absinken ist die erste hormonelle Veränderung, die bei einer Frau, die sich der Menopause nähert, zu Symptomen führt. Symptome eines Progesteron-Mangels sind z.B.

  • prämenstruelle Migräne,
  • Ängstlichkeit und
  • Nervosität

Ein Mangel an Progesteron und Östrogen kann negative Auswirkungen auf die Knochengesundheit haben und eine der Ursachen für die Entwicklung von Osteoporose sein.

Übrigens: Auch Frauen haben Testosteron

Testosteron wird zwar als „männliches Hormon“ bezeichnet, aber auch wir Frauen haben es. Hauptaufgabe ist, zusätzliche Energie und sexuellen Antrieb zu liefern. Testosteron wird in den Eierstöcken und in den Nebennieren produziert. Nicht bei allen Frauen sinkt der Testoseronspiegel in den Wechseljahren, bei manchen steigt er sogar. Symptome eines Mangels sind Abnahme der Libido, Antriebsschwäche und vermindertes Wohlbefinden.

Quellen: 

  • „Die Macht der Hormone“ von Angelique Panagos, Christian Verlag, München 2018
  • „Weisheit der Wechseljahre“ von Dr. med. Christiane Northrup, ZS Verlag München, 2016
  • „Frauen – Handbuch der Homöopathie“, Dr. Andrew Lockie und Dr. Nicola Geddes, ZS Verlag München, 1994

Tipp:

Glossar: Hormone und Wechseljahre