Meditieren mit Verjüngungs-Effekt: Hebt die Stimmung und hält geistig fit

Wer unter Stress leidet, schwer abschalten kann, wen chronische Schmerzen plagen, der wird irgendwann den Rat erhalten: „Versuchs doch mal mit Meditieren.“ Der Versuch lohnt sich. Lange Zeit als esoterisch abgetan, belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien mittlerweile die positive Wirkung auf die körperliche und geistige Gesundheit.

Das Wort Meditation kommt vom Lateinischen meditari und bedeutet „nachdenken, über etwas nachsinnen“. Meditation zielt darauf ab, schlechte Gedanken und Gefühle als momentanen Zustand zu sehen, der wieder vergeht. Im Westen hat diese alte spirituelle Praxis in den 1980er Jahren Einzug gefunden. Der Mediziner und Molekular-Biologe Jon Kabat-Zinn kombinierte Achtsamkeitsmeditation mit Yoga und bot dies in Form eines wissenschaftlich fundierten Programms in Kliniken an.

Einatmen. Ausatmen.

Die Gedanken kommen und gehen. Wirbeln dahin. Vergessene (verdrängte) Emotionen drängen an die Oberfläche. Durchhalten! Meditieren heißt, alles wertfrei vorbeiziehen zu lassen: persönliche Empfindungen, Gedanken, Schmerz. Die Konzentration auf den Atem spielt eine zentrale Rolle. Durch Meditation tritt man wieder besser in Kontakt mit seinem Körper.

  • Während sich die Gedanken beruhigen,
  • sinkt auch der Blutdruck,
  • Atmung und Herztätigkeit verlaufen ruhiger.
  • Schlafqualität, Konzentrationsfähigkeit und Gelassenheit steigen und
  • das Stressempfinden bessert sich.

Seit einigen Jahren wird die innere Versenkung auch erfolgreich bei der Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt. Diese lassen sich durch Meditieren zwar nicht einfach beseitigen, aber der Blickwinkel verändert sich und damit das Schmerzempfinden. Neuerdings wird Meditation auch mit „Anti-Aging-Effekten“ in Verbindung gebracht: Alterungsprozesse im Hirn sollen aufgehalten und der Abbau der sogenannten grauen Substanzen verlangsamt werden.

Sitzen. Gehen. Tai Chi. Chi Gong.

Am Anfang ist es gar nicht so einfach dabei zu bleiben. Man spürt die Sehnsucht nach Ablenkung. Nur dazusitzen und nichts zu tun, wird als unangenehm empfunden. Empfehlenswert ist daher, konsequent zu üben. Am besten zweimal täglich zehn Minuten, und zwar immer zu selben Zeit am selben Ort. Die Dauer kann langsam gesteigert werden. Übrigens: Meditieren heißt nicht, dass man zwangsläufig sitzen muss. Auch beim Gehen, Tanzen, bei Tai Chi oder Chi Gong kann man meditieren.

„Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit zum Stillwerden, außer wenn du viel zu tun hast, dann nimm dir eine Stunde Zeit!“ (Franz von Sales)

Übung: Atemmeditation für Anfänger

  • Bequeme (Sitz-)Position einnehmen
  • Konzentration auf gleichmäßiges und ruhiges Atmen. Auf nichts anderes
  • Durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen
  • Hilfreich ist, dabei zu zählen oder sich einfach nur auf die Atmung konzentrieren
  • Wie lange ihr so meditiert, bleibt euch überlassen
Quellen
Natur & Heilen – Die Monatszeitschrift für Gesundes Leben, 3/2018, München
Sanftes Yoga, Ranzinger C., (2017), München: Südwest-Verlag
Dr. Florian Kurth et al., Für immer jung: potentielle Effekte, die vor Alterungsprozessen schützen, (2015), Frontiers in Psychology

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Ein Kommentar

  1. Ich habe vor einigen Jahren vom Autogenen Training zur Meditation gewechselt. Das Buch „Meditation im Alltag“ von Mark Williams und Danny Penman hat mich neugierig gemacht. Besonders wertvoll für mich sind die acht Meditationsübungen, die auf einer CD gesprochen werden. Ich habe sie mir auf mein Smartphone überspielt. Für mich gibt es seither keine Ausrede, nicht zu meditieren. Wenn immer ich Lust habe, wähle ich eine der Übungen aus. Drei Minuten Atemraum, Bodyscan oder Geräusche und Gedanken sind meine drei Favoriten. Seit ich meditiere, bin ich viel gelassener und kann gut abschalten.

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