Christiane Werzowa

Mit Farbe, Licht und Stil geht viel.

Christiane Werzowa zählt zu den renommiertesten Farb- und Stilberaterinnen des Landes. In ihrem  Institut für Farbe & Stil hat sie eine Reihe von Fachberaterinnen ausgebildet. Für uns ist sie langjährige Wegbegleiterin. Denn schon vor mehr als zwanzig Jahren haben wir mit ihr zusammengearbeitet und von ihrem umfassenden Wissen profitiert. Selbstverständlich haben wir damals eine persönliche Farb- und Stilberatung genossen. Die Farbfächer aus der Zeit sind noch immer unsere Begleiter. Im Gespräch mit ihr wollten Andrea Schneider und Ricki Strick wissen, was sich davon im Alter ändert.

„Mein Beruf, Menschen farblich und stilistisch zu begleiten, hat mich folgendes gelehrt: Wenn die Schönheit eines Menschen – auch die innere – erkannt und gesehen wird, dann erhöht ein auf diese Person abgestimmtes Styling die persönliche Ausstrahlung und erzeugt eine starke Präsenz. Dennoch kommen irgendwann die ersten Zeichen der Zeit. Sie kommen langsam und selten gelegen. Tief sitzen die Bilder von jungen, dynamischen Frauen in uns. Mit ein paar Tipps und Tricks aus meinem über 30-jährigen Erfahrungsschatz, gibt es keinen Grund „alt“ auszusehen.

Wie kann ich gut und natürlich aussehen, in jedem Alter – also JETZT?

1. Sich ins rechte Licht setzen. Es ist wörtlich gemeint.

Die Position in Bezug zur Lichtquelle im Raum, bewirkt wie wir gesehen werden. Dabei können wir strahlender oder müder erscheinen. Die Faustregeln im Zusammenhang mit Licht:

  • Licht von oben macht immer Schatten. Der Brauenbogen wirft Schatten auf die Augen, Falten wirken tiefer, weil sie dunkler erscheinen.
  • Licht von unten leuchtet Unebenheiten aus: Linien oder Falten verschwinden entweder ganz oder wirken weniger tief. Dieses Licht findet man jedoch meist nur in Fotostudios.
  • Unser wahrer Freund ist das Licht, das uns frontal anstrahlt. Ein Platz dem Fenster oder einer Lichtquelle gegenüber erhellt unser Gesicht und lässt es eben und strahlend erscheinen.
  • Licht, das von Hinten auf uns trifft, lässt unser Gesicht dunkler wirken und wird von unserem Gegenüber auch nicht so gut gesehen.
Christiane Werzowa: „Wer spricht da noch von Falten? Was so erscheint, ist lediglich der Schatten, den das Licht wirft!“

2. Die Leuchtkraft der Farben macht frisch und strahlend.

Helle, leuchtende Farben in Gesichtsnähe erzeugen im Handumdrehen Frische und Strahlkraft. Die Top Frische-Farben liegen in der Rosa- und Apricotpalette. Sie erwecken fast den Eindruck eines dezent aufgetragenen Make-ups. Weitere Frische-Farben sind im Hellgrün-,Türkis- und Hellblaubereich zu finden. Wer seinen Farbtyp und die besten Farben aus der Palette bereits kennt, dem kommen folgende Farben besonders entgegen:

  • Für den Frühlingstyp: Apricot, helles Tomatenrot, Frühlingsbirkengrün, warmes Aqua, helles, warmes Türkis
  • Für den Sommertyp: Babyrosa (nicht erschrecken, einfach ausprobieren), helles Mint, kühles Zartgrün, Hellblau
  • Für den Herbsttyp: helles Lachs, zartes Goldcreme, helles Rosenholz, Bambusgrün, zartes Petrol
  • Für den Wintertyp: Leuchtend-helles Rosa, leuchtend-helles Silbergrau, Eisgrün, leuchtendes Türkis

3. Der Schnitt der Kleidung schmeichelt der Körperform. Die „Top Spots“.

Wir alle haben schon erlebt, dass ein Kleidungsstück an einer Freundin umwerfend chic aussieht. An einem Selbst ist es nicht einmal „nett“. Abgesehen von der oft unpassenden Farbe, liegt der Grund meist am Schnitt, der einfach nicht zur Figur passt. Jetzt ist der liebende, sich selbst wertschätzende Blick in den Spiegel gefragt. Sich in körpernaher Kleidung vor dem Spiegel zu betrachten und die persönlichen „Top Spots“ festzustellen, ist für das Erste vielleicht ungewöhnlich und mit Überwindung verbunden, aber es gelingt. „Top Spots“ sind jene Körperpartien oder Körperstellen, die einem an sich selbst besonders gut gefallen und die wir mögen. Beim Betrachten der eigenen Silhouette, stellt sich die Frage, welcher der beiden grundlegenden Körperformen ordne ich mich zu?

Vielleicht gehöre ich zu jenen Frauen, die tendenziell eine schmale Taille, dafür aber breitere Hüften und Oberschenkel haben. Gewicht lege ich zuerst an Oberschenkel und Gesäß zu. Dafür habe ich wenig bis gar kein Bäuchlein.

Fazit von Christiane Werzowas: „Dieser Figurtyp verlangt geradezu danach, die schöne Taille und die weiblichen Formen durch figurbetonende Schnitte hervorzuheben. Schon kleine Einnäher, können auch bei stärkeren Frauen, die Formen vorteilhaft betonen. Jacken oder Pullover sollten keinesfalls an der stärksten Stelle der Oberschenkel enden. Enden sie dort, werden sie wie mit einem Marker betont und lassen einem fülliger wirken als man ist. Eine Vertreterin dieses Typs ist Jennifer Lopez.“

… oder ich gehöre zu den Frauen, die tendenziell breite Schultern haben, schmale Hüften, keine sehr ausgeprägte Taille, aber mit einer Neigung zu einem Bäuchlein, selbst wenn ich ganz schlank bin. Meine Beine sind wunderschön. Wenn ich zunehme, geschieht dies zuerst um Bauch und Magen herum.

Fazit von Christiane Werzowas: „Dieser Figurtyp verlangt danach, die schönen, oft langen Beine zur Geltung zu bringen. Umwerfend sind schmale Röcken oder Hosen mit lässig über die Taille fallenden Oberteilen. Oftmals ist es ein unkomplizierter, sportlicher Stil, der die diesen Figurtyp kleidet. Eine Vertreterin dieses Typs ist Cameron Diaz.“

Dies sind einige grundlegende Tipps, die zu einem gelungenen Styling gehören und für jene magischen Momente sorgen, in denen die innere Schönheit nach außen strahlt.

Noch eine ganz persönliche Empfehlung von ihr: „Lenken Sie die Blicke dorthin, wo Sie sie haben wollen, auf Ihre persönlichen „Top Spots“. Denn dort fühlen Sie sich in Ihrem Körper wohl, sicher und schön. Wie Sie das erreichen? Ganz einfach durch Farben, Accessoires und/oder Schnittelemente.“

Damit stehen vielen Schön-Fühl- und feel-well-Momenten nichts mehr im Weg.

Mut zur Farbe wirkt jugendlich

Buchtipp von Christiane Werzowa

„Man braucht ein ganzes Leben, um jung zu werden.“ Die Autorin Ursula Gräfe hat eine unterhaltsame Sammlung philosophischer und literarischer Betrachtungen über die Herausforderungen eines langen Lebens, über die Vielfalt und den Reichtum der besten Jahre veröffentlicht.

Insel Verlag ISBN-9783458353485 https://www.morawa.at