Migräne sind mittelstarke bis sehr starke Kopfschmerzen, die vier bis 72 Stunden dauern können. Bei zehn Prozent kündigt sich einer Migräne mit der sogenannten Aura an. Dabei kommt es z.B. zu neurologischen Störungen wie Gesichtsfeldveränderungen (visuelle Aura). Andere nehmen Farben verändert wahr, sehen Flimmern oder Lichtblitze. Bei der sensorischen Aura kommt es zu Empfindungsstörungen an den Armen, im Unterkiefer oder der Zunge. Weitere Aura-Symptome sind Muskelschwäche, Sprach- und Sprechstörungen, veränderte Geruchswahrnehmung.
Sobald das Kopfweh einsetzt, ist die Aura vorbei. Typisch für Migräne ist, dass der Schmerz zumeist nur einseitig auftritt. Dabei kommt es zu pulsierendem, pochendem Schmerz, der sich durch körperliche Belastung, Lärm, Licht sowie Gerüche verstärkt. Es hilft nur der Rückzug in einen abgedunkelten, ruhigen Raum.
Migräne trifft Frauen doppelt so häufig wie Männer
Deshalb wird dieses Leiden auch gerne als typisch für Frauen belächelt. Der Grund für diese gemeinen Kopfschmerzen ist nicht eindeutig belegt. Psyche, Stress, Ernährung, Hormone: Manchmal gibt ein Aspekt den Ausschlag, zumeist aber mehrere oder alle zusammen. Fest steht, dass es eine genetische Veranlagung gibt. Lange dachte ich, dass sich meine Migräne in den Wechseljahren bessern wird. Das wurde mir so von älteren Leidensgenossinnen berichtet. Die Glücklichen! Migräne klingt leider nicht bei allen ab. Bei mir ist sie im Gegenteil eher heftiger und häufiger geworden. Migräne und Wechseljahre: Bei manchen gilt: „Noch immer!“
Mit Migräne leben
Ich versuchte es mit einer Candida-Diät, um den Darm zu reinigen. Ich ließ mich mit Akupunktur behandeln, trank chinesische Tees, verzichtete auf bestimmte Lebensmittel. Das alles brachte Linderung. Weg war die Migräne deshalb aber nicht.
Was meine Lebensqualität verbessert hat, war ein Notfalls-Medikament vom Neurologen, das eine Migräne, rechtzeitig genommen, beruhigen kann.
Das gibt mir Sicherheit vor wichtigen beruflichen Terminen, aber auch privat vor Urlaubsreisen oder Festen. Weniger Angst vor Migräne zu haben, tut mir gut. Ich notiere Anfälle in meinem Kopfweh-Tagebuch, um herauszufinden, ob es ein Muster gibt. Was mir noch hilft, ist meine Shiatsu-Praktikerin, die schon so machen Anfall abgefangen bzw. abgeschwächt hat. Atemübungen, wenn eine Migräne aufzieht, haben sich auch bewährt. Während eines Anfalls trinke ich Pfefferminztee oder einen Espresso mit einem Spritzer Zitronensaft. Auch mit homöopathischen Komplexmitteln habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Migräne und Wechseljahre: Sieben Tipps aus persönlicher Erfahrung
Zusammengefasst hilft mir ein sorgsamer Umgang mit mir selbst. Dazu gehört:
- mich vor Übermüdung schützen,
- mit meinen Kräften bewusst haushalten,
- nicht bis an meine Grenzen gehen,
- auf eine Balance im Säure-Basen-Haushalt achten,
- ausreichend schlafen und lernen mich zu entspannen (Yoga!),
- körperliche Bewegung in der Natur.
Meine Migräne-Geschichte
Meine erste Migräne hatte ich mit acht Jahren. Ich lag drei Tage im abgedunkelten Zimmer im Bett. Dann war lange Zeit Pause. Als 20-jährige streckte mich meine zweite Migräne-Attacke nieder, während eines Jazz-Festivals. Mir ging es derart mies, dass ich einen ganzen Tag vor mich hindämmernd auf der Rückbank eines Autos lag, unfähig mich zu bewegen. Ich verpasste die Konzerte. Nach diesem Erlebnis hatte ich wieder ein Jahrzehnt lang Ruhe. Ab dann wurde die Migräne mein ständiger Begleiter – bis heute. Er zeigt sich in unregelmäßigen Abständen, zumindest aber einmal im Monat. Die Sorge vor einem Anfall hat mein Leben geprägt.
Was ist eure Migräne-Geschichte? Was hilft euch?
Informationen und Hilfe von Spezialisten (Auswahl)
www.kopfschmerzen.de/migraene/was-ist-migraene
https://www.oeksg.at/images/downloads/Kopfschmerzkalender_01.pdf
Kopfschmerzambulanzen z.B. das Neurologische Zentrum am Rosenhügel, Krankenhaus Hietzing https://www.wienkav.at/kav/khr/
Ich wurde meine Migräne zweimal los. Im Alter zwischen 21 und 25 Jahren hatte ich drei bis viermal pro Jahr intensive Attacken. Doppelt sehen, Übelkeit zum Erbrechen und ein pochender Schmerz an den Schläfen führten dazu, dass ich mindestens einen Tag lang außer Gefecht war. Am nächsten Tag fühlte ich mich zwar immer besser, aber der Kopf war, wie in Watte gepackt. Und dann blieb die Migräne bis Anfang der 50 aus.
Sie kehrte für zwei Jahre ein bis zweimal pro Jahr wieder. Jetzt ist es über drei Jahre her, dass ich keine Migräne mehr habe. Es soll auch so bleiben!
Was könnten die Gründe sein, dass ich keine Migräne mehr habe? Mit 25 Jahren den Mann gewechselt; Bachblüten; zur Verhütung eine Spirale, die Pille habe ich nie genommen; deutlich mehr Wasser getrunken; bewusst und regelmäßig essen; viel Bewegung; mehr Achtsamkeit in allen Dingen.
Vielen Dank, dass du deine Migräne-Erfahrung teilst. An Bachblüten haben ich bisher nicht gedacht.
Meine Frau hatte so viele Kopfschmerzen, dass sie zu einem Neurologen ging. Und tatsächlich war es wegen des Beginns der Menopause. Nach einer Weile wurde alles wieder normal, aber sie hatte eine schwierige Zeit.
Vielen Dank für diesen Kommentar.
Seitdem ich zu Hause eingeschlossen bin, habe ich starke Migräneanfälle. Mein Arzt hatte mir Medikamente verschrieben, die zunächst halfen, aber ständig möchte ich sie auch nicht einnehmen müssen. Jetzt weiß ich, dass ich mich vor Übermüdung, durch ausreichend schlaf, schützen und gelegentlich in der Natur spazieren sollte.
Vielen Dank für diese persönliche Erfahrung. Auch mir tun ausreichend Schlaf und Bewegung in der Natur gut.
Besten Dank fuer die wertvollen Infos